Comando G steht für die Garnacha-Traube, die Sierra de Gredos und Granitböden. Die beiden Winzertalente Fernando Garcia und Dani Landi gründeten Ihr Projekt 2008 als eine Art Feierabendbeschäftigung. Sie wollten anfangs nur Weine für sich und ihre Freunde machen und fanden in Gredos alte verwilderte Weinberge. Das Potential der Weine aus der Garnacha-Traube, aus den Höhenlagen von über 1.000 m und dem Granitböden begeisterte sie. In der Sierra de Gredos gab es zu der Zeit nur vereinzelt Weinbau von Hobbywinzern. Die Weinberge waren häufig schlecht gepflegt und es gab keine professionelle Weinherstellung. Die Weine hatten Potenzial, waren aber schlecht gemacht. Die beiden erkannten dies und, um weitere Weinberge mit alten Garnacha-Rebstöcken zu finden, freundeten sie sich mit den Einheimischen in dem Ort Rozas de Puerto Real an.

© Comando G

Spätestens seit 2013 widmen sich Fernando und Garcia dem Projekt Comando G mit voller Kraft. Sie erwarben weitere Parzellen und stellten in allen Weingärten auf biodynamische Bewirtschaftung um. Heute vinifizieren sie Weine, die eine außergewöhnliche Frische, Finesse und Mineralität aufweisen. Hier steht nicht die Frucht im Vordergrund, sondern das Terroir. Die Reben wachsen in einer kargen, zerklüfteten Berglandschaft auf sandigen Böden mit Einschüben von Quarz und Schiefer, darunter der Granitfelsen. Jede Lage in den drei Tälern unterscheidet sich nach der Ausrichtung, Höhe und dem Alter der Rebstöcke. Die Trauben werden mit den Füßen gestampft und mit den Rappen in offenen französischen Holzzubern vergoren. Auf das Umwälzen des Mosts verzichten sie komplett, morgens und abends wird lediglich mit einer Gieskanne der Tresterhut mit Most übergossen. Ziel sind keine dunklen, fruchtigen Weine, sondern tiefe und komplexe Weine mit Finesse und Präzision.

Einer der besten Weine zu einem fairen Preis ist der La Bruja de Rozas 2018. Ein reinsortiger Garnacha aus drei kleinen Parzellen um den Ort Rozas de Puerto Real mit bis zu neunzig Jahre alten Reben. Nach dem Gärungsprozess reift der Wein noch neun Monate in 500 l-Fässern aus französischer Eiche.

Verkostungsnotiz

Im Glas ein mittleres, klares Rot. In der Nase Walderdbeeren, rote Johannisbeeren, etwas Estragon, eine leichte Minzenote, grauer, nasser Stein. Am Gaumen mundfüllend, leichtfüßig, extrem ausgewogen mit feinkörnigen Tanninen, im Nachhall lang mit einer frischen Beerennote.

EIn Wein, der zart, verspielt, leicht mit einem Duft eines Burgunders daherkommt. Unglaublich, was für ein Unterschied zu den Garnachas, die in Campo de Borja hergestellt werden.

Auch am zweiten und dritten Tag hatte der La Bruja de Rozas 2018 noch seine Präzision und Klarheit, keine Reduktionsnoten. Was für ein großartiger Wein!

Bezug über Lobenbergs Gute Weine.